Hans Gygax war ein Basler Literat, Kunsthandwerker und Privatgelehrter. Nach dem Abbruch des Gymnasiums absolvierte er an der Basler Gewerbeschule eine Ausbildung zum Holzbildhauer. Bekannt wurden sein Holzspielzeug «Faxlibutz» und seine Arbeiten als Maskendesigner für Freilichttheateraufführungen in Augusta Raurica. In den 1950er-Jahren entwickelte er im Raum Zürich grafische und Messing-Silber-Ätztechniken, brachte handkolorierte Holzschnitt-Illustrationen heraus und entwarf Innenraumdesigns für Cafés und Bars.

Im Pensionsalter kehrte Gygax in seine Heimatstadt zurück, widmete sich vermehrt parawissenschaftlichen Fragen, die er zu Manuskripten zusammenfasste. Die Publikation einer Faksimileausgabe von «Weltende in Kürze» brachte ihm sogar den Berner Buchpreis ein. Als eigenwilliger Kopf und spätberufener Literat hinterliess er einen umfangreichen Nachlass, der seit 2009 in der Basler Universitätsbibliothek aufbewahrt wird. 

Dieses Konvolut aus Mischmaterialien wurde in einem zweijährigen, interdisziplinären Projekt aufbereitet und erschlossen. Eine Vitrinenausstellung im UB-Lernzentrum zeigt, wie Gygax mit unkonventionellen Mitteln seine Gedankenwelt enzyklopädisch ordnete und darstellte, und weiter, mit welchen archivischen Herausforderungen die UB dabei konfrontiert war.

Anlässlich der Vernissage wird David Hoffmann, der Grossneffe von Hans Gygax, zusammen mit der Nachlassbearbeiterin Bianca Burkhardt einen Themenabend gestalten und die facettenreiche Persönlichkeit von Hans Gygax anhand ausgewählter Objekte aus dem Nachlass sowie aus Privatbesitz lebhaft vorstellen.

Treffpunkt: 18:00 Uhr, UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock)

Dauer: 75 Minuten

Der Eintritt ist kostenlos, keine Anmeldung erforderlich.

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