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Neue Lernplätze für die UB Basel

Ein Jahr lang wurde die UB Hauptbibliothek umgebaut und umgestaltet. Zum Semesterbeginn am 20. September werden die neuen Räume fürs Publikum geöffnet. Mit dem Umbau betont die UB Basel ihre Rolle als Lernort und Treffpunkt. 437 zusätzliche Lernplätze wurden geschaffen, um dem erhöhten Platzbedarf zu begegnen und die Lernbedürfnisse der Zukunft zu ermitteln. Das Foyer und das schneckenförmige Haupttreppenhaus werden zur einladenden Begegnungszone.

Die UB Basel ist als Universitätsbibliothek und Kantonsbibliothek nicht nur Gedächtnisinstitution und Wissensspeicher, sondern dient auch als zentraler Lern- und Begegnungsort. Trotz der zunehmenden online Verfügbarkeit von Medien, werden Bibliotheken als Treffpunkt und Lernraum immer wichtiger. Deshalb lag das Hauptaugenmerk bei dem Umbau der UB Hauptbibliothek auf der Schaffung von zusätzlichen Lern- und Begegnungsräumen.

«Wir haben ein «Lernlabor» entworfen und die Räume bewusst sehr unterschiedlich gestaltet,» erklärt Felix Winter, Vizedirektor der Universitätsbibliothek. Deshalb weisen die neuen Lernplätze einen experimentellen Charakter auf. Die Erkenntnisse aus ihrer Nutzung sollen dann in die Planung der langfristig anstehenden Gesamtsanierung einfliessen. So steht nun ein bunter Mix an verschiedenen Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen an langen oder runden Tischen, in Lounges oder abgetrennten Kabinen sowie in versteckten Nischen zur Verfügung.

Mit der Verlegung der Garderoben ins Untergeschoss wird der Eingangsbereich zur luftigen Aufenthalts- und Begegnungszone mit Lounge und Stehtischen. In den oberen Geschossen des Haupttreppenhauses stehen zusätzliche Sofainseln und Arbeitsplätze zur Verfügung. Einige sind extrovertiert und andere introvertiert gestaltet und laden somit zum kurzen Aufenthalt oder längerem Verweilen ein. Ergänzend werden auch abseits gelegene Orte der Bibliothek für Arbeits- und Sitzplätze erschlossen, so beispielsweise die Fenstersimse und Nischen im Freihandmagazin. Weiter wurde der Thekenbereich erneuert und ein Selbstverbuchungssystem für Ausleihen und Rückgaben eingeführt sowie nötige Schadstoffsanierungsarbeiten und Anpassungen beim Brandschutz und den Fluchtwegen umgesetzt.

Geplant und ausgeführt wurde der Umbau vom Büro Schröer Sell Architekten in Zusammenarbeit mit dem Büro Moosmann Bitterli Architekten. Orientiert haben sie sich an der bestehenden Architektur des Altbaus von 1898 und dem Senn-Bau aus den 1960er Jahren. «Beide Gebäudeteile sind architektonisch von hoher Qualität. Sie sind im Inventar der schützenswerten Bauten aufgeführt und werden somit von der Denkmalpflege begleitet,» sagt Architekt Gerrit Sell. Die Massnahmen im Altbau richten sich mit den Schreibablagen aus massiver Eiche, den Ohrensesseln, gewebten Teppichen und den Metalllampen nach der Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Hingegen wurden im moderneren Senn-Bau die kubischen Formen, das für die 1960er Jahre typische Ulmenfurnier, die Holzlamellen der Decke und die Leinenstoffe neu interpretiert und eingesetzt. Ausserdem konnten viele ursprüngliche Möbel saniert und wiederverwendet werden.