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Medienmitteilungen
Ausstellung «Lieblingsstücke. Wir zeigen Schätze aus unserer Bibliothek»
«Lieblingsstücke» – das sind im Fall dieser Ausstellung 34 Exponate aus den hauseigenen Sammlungen, die von Mitarbeiter*innen der Universitätsbibliothek Basel ausgewählt wurden. Die Motivation für dieses Projekt entstand aus dem Wunsch heraus, den Facettenreichtum ausgesuchter Schätze der Bibliothek einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die pointiert individuelle Perspektive auf das jeweilige Lieblingsstück lädt zu einer Zeitreise durch die faszinierende Welt unserer Bibliothek ein.
«Habent sua fata libelli» («Bücher haben ihre Schicksale») lautet ein bekanntes lateinisches Sprichwort. Mit Blick auf die neue Ausstellung in der Universitätsbibliothek Basel liesse sich auch sagen: «Lieblingsstücke haben ihre Schicksale». Die beteiligten Mitarbeiter*innen erzählen, wie sie ihre Schätze entdeckt haben und warum sie für sie etwas Besonderes sind. In diesem Sinne entwickeln die «Lieblingsstücke» ein Eigenleben, das über ihre ursprüngliche Sinnhaftigkeit hinausreicht. Unter ihnen finden sich Inkunabeln und scheinbar unlesbare Briefe, verwitterte Objekte, grossformatige Karten, bewegende Bilder oder Trouvaillen der moderneren Art wie digitale Publikationen oder DVDs.
Besucher*innen entdecken auf ihrem Gang durch die Ausstellung eine byzantinische Evangelienhandschrift aus dem 8./9. Jahrhundert und Autographen von Erasmus von Rotterdam, Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Schweitzer oder Robert Walser. Nach einem Szenewechsel ins Paris der wilden Zwanzigerjahre erleben sie den ambitionierten Versuch, die Gesetze der Jazzmusik in Literatur zu übertragen. Sofort ins Auge springen werden ihnen die eindrucksvollen «Heidi»-Aquarelle der Illustratorin Martha Pfannenschmid. Und schliesslich begegnen sie auch Objekten, die man nicht unbedingt in einer Bibliothek erwarten würde, zum Beispiel einem Fussballpokal aus den 1950er Jahren. Auch dieser hat sein ganz eigenes Schicksal.
Die Ausstellung ist eine Eigenproduktion der Universität Basel und wurde von Dr. Yvonne Häfner kuratiert. Gestaltet wurde sie von Ranger Design Stuttgart.
Kontakt und Information
Dr. Yvonne Häfner
Kuratorin der Ausstellung
061 207 29 93
yvonne.haefner@clutterunibas.ch
Nathalie Baumann
Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit
061 207 62 89
nathalie.baumann@clutterunibas.ch
Trailer zur Ausstellung
Ausstellungsdauer
1. April bis 22. Juni 2022
Montag bis Freitag 8.00 bis 20.00 Uhr
Samstag 12.00 bis 20.00 Uhr
Universitätsbibliothek Basel, Schönbeinstrasse 18 – 20, 4056 Basel
Bilmaterial
Die Comites Latentes umfassen 212 Handschriften, die einen Zeitraum vom 6. bis ins 20. Jahrhundert abdecken. In den 1960er Jahren begann Sion Segre Amar (1910–2003) Handschriften unter anderem bei Sotheby's in London zu erwerben. Die heutigen Eigentümer der Handschriften haben einen persönlichen Bezug zu Basel, weshalb die Sammlung als Leihgabe an das Historische Museum Basel gelangt. Gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Basel können neue Forschungsprojekte lanciert und die Handschriften dem Publikum präsentiert werden.
In den 1960er Jahren begann der italienische Autor Sion Segre Amar (1910–2003) Handschriften bei Sotheby's in London zu erwerben. Über die Jahre entstand die Sammlung, die heute als Comites Latentes bekannt ist. Er nannte seine Sammlung Comites Latentes, also versteckte Begleiter, weil er gewisse Exemplare immer mit sich trug, auch auf seinen Reisen. Seit 1977 wird die Sammlung in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt, wo sie von Forscherinnen und Forschern untersucht und publiziert wurde. Die Sammlung umfasst 212 Handschriften, die einen Zeitraum vom 6. bis 20. Jahrhundert abdecken, die Mehrheit stammt aus dem Mittelalter, darunter 98 religiöse Handschriften, 47 profane Literatur und 67 Fragmente mit Buchmalerei. Für die Sammlung gibt es kein thematisches Kriterium, sie umfasst Gebetsbücher, religiöse, literarische, administrative und juristische Texte. Viele Handschriften stammen aus Italien oder Frankreich und sind auf Lateinisch verfasst, es gibt aber auch hebräische und griechische Texte sowie kleine Tafeln mit Keilschrift. Nach seinem Tod 2003 erbten seine Kinder Margherita Segre Amar und Emanuel Segre Amar die Sammlung und gründeten 2018 die Comites Latentes Società Semplice. Der historische Wert dieser Sammlung ist unermesslich. Umso mehr bedarf es weiterhin eines professionellen Umgangs mit der Sammlung in der Weiterführung der konservatorischen Arbeiten der Bibliothèque de Genève.
Die Eigentümer wünschen sich, dass die Sammlung erforscht und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. Die Universitätsbibliothek Basel hat mit dem Handschriften-Lesesaal die idealen Räumlichkeiten für Forscherinnen und Forscher, die Handschriften unter den üblichen Sicherheitsvorkehrungen ab Frühsommer 2022 einsehen zu können. Deshalb werden die Handschriften in der Universitätsbibliothek aufbewahrt. Es ist geplant, die Sammlung Schritt für Schritt zu digitalisieren und im Internet zur Verfügung zu stellen. Erste Handschriften der Comites Latentes wurden bereits auf Initiative der Bibliothèque de Genève digitalisiert und auf dem Portal e-codices veröffentlicht.
Forschungsprojekte zwischen der Universität Basel, dem Historischen Museum Basel und weiteren Forschern sollen die Handschriften untersuchen und die Resultate der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Ergebnisse können als Ausstellung im Historischen Museum vermittelt werden. So spielen die Kompetenzen und Synergien der beiden Partner im Einsatz für die Sammlung perfekt zusammen.
Das Historische Museum Basel und die Universitätsbibliothek Basel sind erfreut über den Entscheid der Eigentümer, die wertvollen Handschriften in ihre Obhut zu geben. Als Leihgabe gehören sie zum Bestand des Historischen Museums Basel, wobei sie in der Universitätsbibliothek aufbewahrt werden. Der Vertrag wurde für eine Laufzeit von mindestens 15 Jahren unterzeichnet, eine Option auf Verlängerung ist enthalten.
Für weitere Informationen:
Eliane Tschudin, Mitarbeiterin Kommunikation, eliane.tschudin@bs.ch, Tel. +41 61 205 86 24.

Fragment einer Bibel aus Lüttich, 14. Jahrhundert, Belgien, Depositum 2021.1700. (CL 299). © Historisches Museum Basel, Foto: Philipp Emmel






