Ob einzeln oder als Set, die Postkarten der Universitätsbibliothek Basel geben Einblicke in die vielfältigen Sammlungen und Lokalitäten mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Hintergründe zu den Motiven sowie Signaturen und Links in den Bibliothekskatalog finden Sie auf dieser Seite.

Blick vom Botanischen Garten auf den grossen Lesesaal der UB.
Im Winter wirkt die UB Basel besonders eindrücklich: Der dunkle Himmel und das Licht lassen die markante, sechseckige Kuppel des Lesesaals am deutlichsten zur Geltung kommen. Von aussen setzen sich die Betonstrukturen und das Dach kontrastreich vom meist grauen Winterhimmel ab — ein nüchterner, minimalistischer Bau, dessen Funktionalität im Stil des Funktionalismus betont wird. Betritt man den Innenraum, kann man besonders gut die präzise Geometrie und die ruhige Atmosphäre des Lesesaals wahrnehmen — die Decke fängt indirektes Licht sanft ein und schafft einen idealen Raum zum Lesen und Studieren.

Johann Jacob Spreng, Zettel Ba-Be aus dem Allgemeinen deutschen Glossarium, Basel, vermutlich zwischen 1743–1768.
Johann Jakob Spreng (1699–1768) war ein Basler Theologe und Sprachforscher, der 1743 zum Professor für deutsche Sprache und Poesie an der Universität Basel berufen wurde. Sein «Allgemeines deutsches Glossarium» ist ein historisch‑etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache mit rund 100 000 Einträgen — damit wäre es das grösste deutsche Wörterbuch seiner Zeit gewesen. Obwohl er es zwischen etwa 1743 und 1768 erarbeitete, blieb das Glossarium über 250 Jahre unveröffentlicht und ruhte als Manuskript in der Universitätsbibliothek.
Signatur: Universitätsbibliothek Basel NL 71 : IX:3

Mary Vieira, «Polyvolume» im Foyer der Universitätsbibliothek
Die Skulptur „polyvolume: itinéraire hexagonal, métatriangulaire, à communication tactile“ von Mary Vieira wurde zwischen 1966 und 1968 geschaffen und steht seit 1968 im Foyer des Bibliotheksneubaus der UB Basel. Aus mehr als 700 fein gearbeiteten Aluminiumplatten aufgebaut, ist „polyvolume“ eine veränderbare Plastik — die Platten lassen sich drehen und verschieben, wodurch sich Form und Erscheinung der Skulptur ständig wandeln. Die Arbeit lädt die Besucherinnen und Besucher ein, selbst aktiv zu werden; dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Betrachter und Werk — die Bibliothek wird zu einem Ort, an dem Kunst und Raum gemeinsam erlebt und gestaltet werden. Mit „polyvolume“ zeigt Vieira, wie kinetische Kunst und Architektur miteinander verschmelzen können — das Werk reagiert auf Bewegungen, verändert mit jeder Berührung Formen und Perspektiven und bereichert so das Ambiente eines öffentlichen Lern‑ und Begegnungsortes

Quelle der Inspiration und Ort für Erholung: Der Botanische Garten der Universität.
Der Botanische Garten der Universität Basel — 1589 gegründet und damit der älteste botanische Garten der Schweiz — wurde nach mehreren Umzügen 1897/1898 direkt hinter die Universitätsbibliothek verlegt. So entstand ein geschlossenes Ensemble. Der Garten bietet somit nicht nur eine Sammlung seltener Pflanzen und lebende Flora für Lehre und Forschung, sondern fungiert auch als grüne Oase und lebendige Schnittstelle zwischen Stadt, Bibliothek und Natur.

Mit Fingerspitzengefühl und Handschuh: Magazinarbeit in der UB.
Magazinarbeiten in einer Bibliothek betreffen die systematische Verwaltung und Pflege der Bestände, die nicht direkt im Lesesaal zugänglich sind. Dazu gehören Einlagerung, sachgerechte Kennzeichnung und die Bereitstellung von Medien für die Nutzerinnen und Nutzer. Durch eine sorgfältige Magazinorganisation wird nicht nur der Schutz wertvoller und seltener Materialien gewährleistet, sondern auch der reibungslose Ablauf von Ausleihe, Forschung und Lehre unterstützt. Auf diese Weise bildet das Magazin das Rückgrat der Bibliotheksinfrastruktur.

Lucius Burckhardt, Skizze von Pottwalen mit anthropomorphen Zügen, Basel, um 1980.
Lucius Burckhardt (1925–2003), Schweizer Soziologe und Begründer der Promenadologie, vertrat die Idee, dass unsere Wahrnehmung von Landschaft und Stadt sich nicht nur über Planungsraster, sondern vor allem über das bewusste Gehen und Beobachten entfaltet. Diese Theorien versuchte er mittels Aquarelle und Skizzen zu vermitteln.
Signatur: Universitätsbibliothek Basel NL 351 : P:664

Maria Sibylla Merian, Metamorphosis insectorum Surinamensium, Amsterdam 1705.
Das Werk Metamorphosis Insectorum Surinamensium der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian erschien 1705 und zeigt in handkolorierten Kupferstichen die vollständigen Entwicklungszyklen tropischer Insekten – von der Raupe über die Puppe bis zum ausgewachsenen Schmetterling. Merian verband präzise naturkundliche Darstellungen mit botanischen Abbildungen und schuf damit erstmals ein anschauliches, naturgetreues Gesamtbild der Insekten, ihrer Lebenszyklen und ihrer ökologischen Zusammenhänge.
Signatur: Universitätsbibliothek Basel AN I 14

Herbert Leupin, Werbung für Eptinger Mineralwasser, entworfen 1949
Herbert Leupin (1916–1999) war ein bedeutender Schweizer Werbegrafiker, dessen Ausbildung unter anderem die Schule von Paul Colin in Paris umfasste. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz entwickelte er einen eigenständigen Stil, geprägt von präziser Objektdarstellung und naiv-kindlich wirkender Bildsprache. Für zahlreiche Auftraggeber gestaltete er Plakate, darunter das bekannte Motiv der Giraffe für das Eptinger Mineralwasser, das durch seine klare Bildsprache und humorvolle Note herausragt. Leupins Werk umfasst rund 1000 Plakate, viele davon mehrfach ausgezeichnet, und prägt die Schweizer Werbegrafik des 20. Jahrhunderts nachhaltig.
Signatur: Schweizerisches Wirtschaftsarchiv H+I Bk 167

Friedrich Hartmann, Porträt der Geschwister Gelzer, Basel, 1873.
Porträtfotografie im 19. Jahrhundert diente vor allem der Darstellung von Status, Stand und Persönlichkeit; sie war technisch noch aufwendig und wurde häufig in Ateliers aufgenommen, wobei die Haltung, Kleidung und Requisiten bewusst Inszenierungen gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Prestige waren. Das Foto der Geschwister Gelzer, aufgenommen vom Fotografen Friedrich Hartmann, zeigt die Idealvorstellung einer Familienidyll zur Jahrhundertwende.
Signatur: Universitätsbibliothek Basel, Portr Sammelportr 1562

Lernen mit Aussicht: Leseplatz in der UB Religion am Nadelberg 10.
Die UB Religion der Universitätsbibliothek Basel ist die Fachbibliothek für Theologie, Religionswissenschaft und Jüdische Studien und befindet sich im historischen Gebäude der theologischen Fakultät am Nadelberg 10 in Basel.

Mitten in der Stadt und doch mit Fernsicht. Terrasse UB Medizin, Spiegelgasse 5
Die UB Medizin ist eine moderne Fachbibliothek für Studium, Forschung und klinische Praxis. Sie bietet ruhige Lernzonen, Räume für Gruppenarbeiten und einen vielseitigen Medienbestand. Direkt an der Schifflände gelegen, verbindet sie zentrale Lage mit Aussicht über die Stadt.