Als Zentrum des Buchdrucks, Wirkungsstätte von Erasmus und durch seine religionspolitische Vermittlerrolle wurde Basel in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Ort, an dem religiöse Dissidenten und Vertreter der radikalen Reformation Zuflucht fanden. Sie führten untereinander und mit Basler Bürgern eine vielstimmige und vielsprachige Diskussion. Als 1553 der Spanier Michael Servet im Genf Calvins wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, wurde Basel zum Zentrum der Proteste. Der savoyardische Humanist Sebastian Castellio (1515-1563) verlieh mit seinen mutigen Schriften, die mystische Frömmigkeit mit aufklärerischer Argumentation verbanden, diesem Milieu eine Stimme, die durch die folgenden Jahrhunderte weithin in Europa vernommen wurde, überall, wo Menschen für Religionsfreiheit, Menschenrechte und Toleranz kämpften.
Die Ausstellung präsentiert anhand der in der Universitätsbibliothek Basel vorhandenen Dokumente Castellios Leben und Werk. Die historischen Umbrüche und Konflikte, die Netzwerke und Medien, die Diskurse und Gedankenwelt werden vorgeführt, die sein Wirken zu einem Wendepunkt in der Geschichte des Toleranzdenkens in Europa gemacht haben.
Ausgerichtet von der Internationalen Castellio Gesellschaft Basel
- Kuratorin: Prof. Dr. Brigitte Hilmer
- Ausstellungsgestaltung: Ursula Gillmann
- Ausstellungsgrafik: It’s me, Basel
Unterstützt durch
- Zuwendungen Ungenannter an die ICG
- Musée international de la Réforme, Genf
- CMS
- Swisslos-Fonds Basel-Stadt
- Universität Basel, Departement Künste Medien Philosophie
- Universität Basel, Theologische Fakultät
- Sulger Stiftung
- Freundeskreis Franz Overbeck
Öffnungszeiten
11. November 2022 bis 2. März 2023
Montag bis Freitag 8.00 - 20.00 Uhr
Samstag 10.00 - 17.00 Uhr
Eintritt frei
Führungen
Führungsanfragen für Gruppen nehmen wir unter pr-ub@clutterunibas.ch gerne entgegen.
Öffentliche Führungstermine finden Sie im Begleitprogramm.