Im September 2021 wurde unter der berühmten Kuppel der UB Hauptbibliothek ein eigens für den Lesesaal komponiertes Konzert uraufgeführt. «Skript», so der Titel, passte fabelhaft in die Bibliothek, förderte aber auch andere Facetten dieses besonderen Raums.

Kuppelbau

Die UB Hauptbibliothek wurde zwischen 1962 und 1968 von Otto Senn umgebaut, 1964 die von Heinz Hossdorf konstruierte Lesesaalkuppel errichtet.

Der Lesesaal der Basler Universitätsbibliothek ist ein Ort der Stille. Generationen von Student*innen und Forscher*innen haben seit der Eröffnung im Jahr 1968 diesen Ort zum Zweck der Konzentration und Kontemplation aufgesucht. Am 17. September 2021 trat diese Stille erstmals in den Hintergrund, und es erklang eine eigens für diesen Raum komponierte Musik. Die Komponistin Barblina Meierhans arbeitete in ihrem Stück für sechs Stimmen und vier Schlagwerker mit Klängen, die auch sonst vor Ort zu hören sind, unter anderem anderem Papierrascheln, Schreiben und Buchdeckelklappen. Die ungewöhnliche Akustik des Kuppelbaus von Heinz Hossdorf gab den Anstoss zu diesem Dialog zwischen Musik und Architektur.

Anja Wernicke

«Für ZeitRäume Basel war es eine Ehre und grosse Freude, den Lesesaal der Basler Universitätsbibliothek mit dem Auftragswerk Skript zu bespielen. Die Konstellation war für die Biennale für neue Musik und Architektur ideal: engagierte Gastgeber*innen, die uns mit offenen Armen empfangen und tatkräftig unterstützt haben, ein architektonisch und akustisch überaus spannender Raum mit sehr viel Atmosphäre sowie natürlich die mit Ideen sprühenden, engagierten Künstler*innen. Die Flüsterbögen und Verstärkungen bestimmter Frequenzen im Lesesaal, die wir erstmals im Juni 2020 gemeinsam mit der Komponistin Barblina Meierhans im Lesesaal im leeren Saal entdecken durften, sind überaus faszinierend und verdienen es, auch in Zukunft wieder hörbar gemacht zu werden.»

Anja Wernicke, Co-Leiterin des Festivals ZeitRäume

«Zum Klingen gebracht werden nicht grosse wissenschaftliche, literarische und philosophische Inhalte, sondern das Lesen und Schreiben selbst, die Bücher. [...] Und das sind ja normalerweise die leisesten Protagonisten in einer Bibliothek.»

Truike van der Poel, Mezzosopranistin Neue Vocalsolisten

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