Nathalie Baumann

Nathalie Baumann, Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit Universitätsbibliothek Basel

Ein «normales» Jahr war auch 2021 nicht. Es stand immer noch unter dem Eindruck und den Einschränkungen der Pandemie. Dennoch nahm die UB zahlreiche Grossprojekte an die Hand und setzte sie erfolgreich um, darunter eine interne Reorganisation und eine Strategie für die Jahre 2022–2025. Die Herausforderungen für Universitätsbibliotheken sind gross – die digitale Transformation ist nur eine von vielen – umso wichtiger, dass sie für die Zukunft strukturell und organisatorisch gut gerüstet sind. Auch in räumlicher Hinsicht wurden an der UB entscheidende Anpassungen vorgenommen. Mit dem 2021 fertiggestellten Umbau konnten in der Hauptbibliothek 437 zusätzliche Lernplätze geschaffen werden. Entstanden ist ein Lernlaboratorium, das den heutigen Arbeitsbedürfnissen von Student*innen Rechnung trägt. Wer glaubt, die Bibliothek als physischer Ort sei im Zeitalter, in dem vieles online verfügbar ist, obsolet geworden, irrt. Gerade während der Pandemie hat sich gezeigt, dass viele Student*innen zum Lernen auf Bibliotheken angewiesen sind.

Die UB beherbergt grosse Bestände wertvollen Kulturerbes. 2021 trug sie wesentlich dazu bei, auch das Kulturerbe anderer Institutionen besser sichtbar und verfügbar zu machen. Ein Beispiel dafür ist der Relaunch der Memobase, des Online-Portals von Memoriav. Die Memobase macht aktuell rund 440 000 audiovisuelle Dokumente aus über 100 Institutionen zugänglich. Mit swisscollections wurde 2021 auch ein neuer Sucheinstieg für historische und moderne Sammlungen in Schweizer Bibliotheken und Archiven umgesetzt. Solche Grossprojekte gelingen nur, wenn viele Institutionen und Beteiligte für ein gemeinsames Ziel – einen verbesserten Service für die Benutzer*innen – am selben Strick ziehen.

Schliesslich wollen wir hier noch eines Einzelkämpfers gedenken. Umso mehr, als ihm der Ruhm zu Lebzeiten verwehrt blieb. Die Rede ist von Johann Jacob Spreng (1699 –1768). Der Basler Professor für deutsche Beredsamkeit und Dichtung arbeitete 25 Jahre lang an seinen Wörterbüchern. Publiziert wurden sie erstmals 2021, dank der akribischen Arbeit des emeritierten Ordinarius für Germanistik, Heinrich Löffler, und einem Team von Ehrenamtlichen. Wären die Wörterbücher zu Sprengs Lebzeiten veröffentlicht worden, hätte er den später wirkenden Gebrüdern Grimm womöglich die Schau gestohlen. Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass Spreng wenigstens Spass an seiner Arbeit hatte. Das entschädigt für vieles, bestenfalls auch für entgangenen Ruhm.

Der Jahresbericht zeigt, wie gross das Engagement der Mitarbeiter*innen und wie facettenreich die Bibliotheksarbeit ist. In diesem Sinn wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Nathalie Baumann
Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit


Eine Bibliotheksrallye im Pandemiesommer

Weil während der Coronapandemie das traditionelle Sommerfest nicht durchgeführt werden konnte, war Kreativität gefragt. Also entsandte die UB ihre Mitarbeiter*innen auf eine rätselreiche Rallye durch die universitären Bibliotheken.


Aufführung ZeitRäume Festival

Im Ohr

Der Lesesaal wird zum Konzertsaal

Im September 2021 wurde unter der berühmten Kuppel der UB Hauptbibliothek ein eigens für den Lesesaal komponiertes Konzert uraufgeführt. «Skript», so der Titel, passte fabelhaft in die Bibliothek, förderte aber auch andere Facetten dieses besonderen Raums zutage.

2021 in Zahlen
Titelseite Jahresbericht 2021

Jahresbericht 2021 als PDF