Im Mai 2021 wurde die neue Memobase aufgeschaltet. Die UB-IT-Abteilung war am Relaunch des Online-Portals von Memoriav massgeblich beteiligt.
Memobase ist die Rechercheplattform des Vereins Memoriav, der sich der Erhaltung und Vermittlung des audiovisuellen Kulturerbes der Schweiz verschrieben hat. Sie macht derzeit einen digitalen Schatz von knapp 200 Beständen aus 100 verschiedenen Institutionen zugänglich. Dies entspricht rund 440 000 Dokumenten: Fotografien, Videos, Filmen, Fernsehbeiträgen, Tonaufnahmen, Radiosendungen und Tonbildschauen.
Die Plattform besteht seit 2001 und wurde in der Folge stufenweise inhaltlich und funktional ausgebaut. 2019 schrieb Memoriav unter dem Projektnamen «Memobase 2020» einen Relaunch der Plattform aus. Diese sollte nicht nur hinsichtlich Design und User experience wieder zeitgemässen Standards genügen, sondern auch technisch ausgereifter und einfacher erweiterbar sein. Das Projekt sah eine einjährige Migrationsphase mit Fokus auf die Datenintegration und Nachbildung der bestehenden Features sowie zwei anschliessende Ausbauphasen bis 2028 vor.
Das Projekt bot die Gelegenheit, die technische Infrastruktur, die wir in den Projekten swissbib und linked-swissbib aufgebaut haben, zu konsolidieren und zu erweitern. Für Memoriav war neben dem technischen Know-how, das die UB-IT insbesondere im Bereich Metadatenmodellierung und -transformation einbrachte, die Aussicht attraktiv, mit der UB als wichtiger Akteurin im Bildungs- und Kulturbereich eine längerfristige Kooperation eingehen zu können. Kurz: Die gegenseitige Anziehung war gross.
Von Anfang an war klar, dass die UB für die Entwicklung mit weiteren Partnern zusammenarbeiten würde. Insbesondere die spezifischen IT-Fachkompetenzen von Outermedia (Berlin) für die Frontend-Entwicklung und Docuteam (Baden) für die Datenmigration boten wertvolle Unterstützung. Hierbei trat die UB gegenüber Memoriav als Generalunternehmerin auf und übernahm die Projektleitung. Das Projekt wurde nach der Scrum-Methodik umgesetzt, mit der die UB-IT schon in anderen Projekten gute Erfahrungen gemacht hatte. Während der Implementierung haben alle Beteiligten sehr viel Flexibilität und grosses Engagement gezeigt, denn die Daten von ganz unterschiedlicher Qualität verursachten einiges Kopfzerbrechen. Trotzdem: Nach 15 Monaten Entwicklungszeit konnten wir im Mai 2021 Memoriav eine ästhetisch ansprechende, funktionale und für die Zukunft bestens gerüstete Plattform übergeben. Wer sich davon überzeugen möchte, konsultiere memobase.ch.
Text: Sebastian Schüpbach; Quelle Filmstills: Cinémathèque suisse/Schweizerisches Bundesarchiv. Die Filmstills wurden von Memoriav zusammengestellt (und eingefärbt). Sie stammen aus den Schweizer Filmwochenschauen (1940–1975), die via Memobase für die Öffentlichkeit zugänglich sind.